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  • AutorenbildLara

Mein Vortrag über Schachpsychologie am Triangel Institut in Berlin


Am Wochenende habe ich bei einer Fachtagung des Triangel Instituts einen Vortrag über Schachpsychologie gehalten. In diesem Blogeintrag erzähle ich euch also nicht wie gewohnt von einem Turnier, sondern vom Schach in einem ganz anderen Zusammenhang.


Triangel ist ein Institut für Supervision, Organisationsberatung und Mediation, ansässig direkt am Wannsee in Berlin. Die Fachtagung fand am 5. und 6. November 2022 über zwei Tage statt; es haben Berater, Mediatoren, Coaches und Supervisoren aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Das Oberthema der Fachtagung lautete „Ist das Kunst oder kann das weg? – Beratung als Kunst und Kunst in der Beratung“.


Vor ein paar Monaten bekam ich eine Mail von Prof. Dr. Anusheh Rafi, ob ich Interesse hätte bei seinem Workshop im Rahmen der Fachtagung in Berlin mitzuwirken und mein Wissen über Schachpsychologie zu präsentieren. Prof. Dr. Rafi ist Professor für Bürgerliches Recht an der Evangelischen Hochschule Berlin, Mediator und Ausbilder für Mediation, Coach und Rechtsanwalt. Er hatte die Idee, dass man als Berater und Mediator sicherlich viel aus dem Bereich der Schachpsychologie lernen, auf die Beratertätigkeit übertragen und anwenden kann. Ich fand den Themenkomplex sofort spannend und sagte zu. Ich arbeitete mich also in das Thema ein und bereitete meine Präsentation vor. Mit Schachspychologie setze ich mich schon seit Jahren begeistert und intensiv auseinander. Dies jetzt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und in einen anderen Personenkreis außerhalb der "Schachwelt" einzubringen, war äußerst interessant für mich und stellte eine neue Herausforderung dar.


Der Workshop von Prof. Dr. Rafi lief unter der Überschrift: „Die verborgene Ästhetik des „bloßen“ Gesprächs: Professionalität ohne Technik?“. Es ging vor allem darum, welche Rolle die Intuition in der Gesprächsführung spielt. Welche Situationen können in der Beratung als ästhetisch wahrgenommen werden? Wann sind bestimmte Schemata sinnvoll und wann sollte sich auf die Intuition verlassen werden?


Dazu hielt ich einen Vortrag über Intuition beim Schach. Ich thematisierte die Fragen, was die schachliche Intuition ist, wie man sie beim Schach trainiert, wann man sie nutzen sollte und welche Probleme sich in Partien bei mangelnder Nutzung oder bei mangelndem Vertrauen in die eigene Intuition ergeben. Außerdem sprach ich darüber, wie man beim Schach entscheidet, ob man den nächsten Zug eher von seiner Intuition oder von konkreter Berechnung abhängig macht und welche Tücken es in Bezug auf die Intuition geben kann.


Anschließend überlegten die Teilnehmer des Workshops - die übrigens alle keine Schachspieler waren-, welche Analogien zur Beratungstätigkeit und Gesprächsführung gezogen werden können. Ich war sehr erfreut, dass zahlreiche Vergleiche gesehen wurden und meine Informationen aus dem Schach-Bereich für die Berater, Mediatoren und Supervisoren hilfreich waren.


Für mich war es sehr spannend, einen Einblick in das Feld der Beratung, des Coachings und der Mediation zu bekommen, mit dem ich vorher kaum in Berührung gekommen bin.


Bis bald,

eure Lara



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