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  • AutorenbildLara

German Masters 2022: Gelungener Turnierabschluss




Das German Masters der Frauen in Darmstadt ging heute zu Ende: Ich stehe mit 5,5 Punkten auf dem 4. Platz, womit ich sehr zufrieden bin.









Mit Josefine und Hanna Marie bin ich punktgleich. Auch die erste Feinwertung, der direkte Vergleich bringt hier keine Entscheidung über den Tabellenplatz, da wir alle untereinader Remis spielten. In der zweiten Feinwertung, die Anzahl der Siege, lag ich vorne, denn ich habe einen Sieg mehr als Josefine und Hanna Marie. Somit belege ich folglich den 4. Platz.


Ich bin in das Turnier stark gestartet, wie ich euch in meinem ersten Blogeintrag zum German Masters bereits berichtet habe. In der Mitte hatte ich dann eine kurze Schwächephase, konnte aber zum Schluss nochmal aufdrehen und einiges rausholen.


In der vierten Runde ließ ich gegen Hanna Marie Klek in klar besserer Stellung eine Dauerschachkombination zu, sodass die Partie früher beendet war als ich es geplant hatte. Ärgerlich…


Auch die Runden 5 und 6, die ich beide mit Schwarz spielen musste, waren für mich nicht gerade angenehm. Ich lief sowohl Melanie Lubbe in Runde 5 als auch Sarah Papp in Runde 6 in ihre Eröffnungsvorbereitungen. Gegen Melanie kam ich zwar trotzdem mit einer angenehmen Stellung aus der Eröffnung, entschied mich aber später meine zwei Türme gegen ihre Dame herzugeben. Dies erwies sich als fataler Fehler, sodass ich nicht viel später die Partie aufgeben musste.


Sarah erwischte mich eröffnungstechnisch total auf dem falschen Fuß und ich musste eine passive Nimzoindisch-Stellung verteidigen. Zunächst gelang mir dies recht passabel, aber ich musste viel Zeit investieren. Später geriet ich doch unter die Räder und auch in dieser Partie ging der Punkt an meine Gegnerin. Nach diesem Tief stand ich plötzlich „nur noch“ bei 50% der Punkte: 3/6.


Doch auch nach zwei Verlustpartien nacheinander sollte man den Kopf nicht in den Sand stecken! Bei diesem Turnier gelang es mir hervorragend zurückzukommen und das Turnier sehr gut abzuschließen.


In Runde 7 spielte ich gegen Antonia Ziegenfuß. In einem Najdorf-Sizilianer wickelte ich schnell in ein leicht angenehmeres Endspiel ab, das ich vorbereitet hatte. So setzte ich Antonia schnell unter Druck, sodass sie sich gezwungen fühlte das typische sizilianische Qualitätsopfer auf c3 anzuwenden. Antonia bekam etwas Kompensation für das Opfer, im Endeffekt gelang es mir jedoch meine Mehrqualität zu verwerten und den ganzen Punkt einzufahren.


In Runde 8 brachte ich gegen Josefine Heinemann mit Schwarz eine Nebenvariante des Offenen Spaniers aufs Brett und konnte damit schnell ein solides Remis erreichen.


In der letzten Runde spielte ich gegen Jana Schneider. Jana führte vor der Runde die Tabelle an und brauchte nur noch ein Remis gegen mich, um das Turnier zu gewinnen. Ich bereitete die Spanische Eröffnung mit Sc3 vor, die einige interessante Bauernopfer beinhaltet. Die Schwierigkeit für Schwarz besteht darin, am Brett herauszufinden, wann man das Bauernopfer annehmen kann und wann der Bauer vergiftet ist. Jana schlug den Bauern zu früh, sodass ich direkt in Vorteil kam.



Hier opferte ich mit 9.d4! einen weiteren Bauern, um meine Figuren schnell ins Spiel zu bekommen. Nach 9…exd4 10.0-0 0-0 11.Te1 bekommt Schwarz große Probleme mit seinem Springer auf e4. Jana zog ihn gezwungenermaßen nach f6 zurück.







Danach kann ich den Springer allerdings mit Lg5 fesseln und schaffe auf f6 einen hässlichen Doppelbauern.











Wenige Züge später waren alle meiner Figuren für den entscheidenden Angriff bereit: in den nächsten Zügen nahm ich mit dem Läufer auf f6, spielte Dh6 und Th5. Schwarz hatte keine Verteidigung mehr und es dauerte nicht mehr lange, dass ich die Partie gewann. Mein Sieg gab Dinara Wagner die Gelegenheit an Jana vorbeizuziehen. Dinara gewann ihre Partie und damit das Turnier. Ich selbst katapultierte mich in der Tabelle auf einen guten 4. Platz und bescherte mir ein Elo-Plus von etwa 12 Punkten.






Nach der Siegerehrung feierte ich meinen guten Turnierabschluss beim Mexikaner, wo ich es mir bei Fajita und Cocktail gut gehen ließ. Der Cocktail war selbstverständlich alkoholfrei, denn morgen geht es schon weiter mit Schach für mich 😉.


Morgen früh steige ich in den Flieger nach Korsika, wo der Mitropa Cup stattfindet und ich Teil der Deutschen Nationalmannschaft bin. Ihr habt also noch keine Pause vom Daumendrücken 😉.


Die Partien starten morgen um 15 Uhr, ihr könnt sie hier live verfolgen. Ich bin gespannt, was Korsika zu bieten hat und werde euch berichten!


Bis bald,

eure Lara

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