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  • AutorenbildLara

EUROPEAN ONLINE YOUTH CHESS CHAMPIONSHIP 2020: 4.Platz im Einzel und Silbermedaille im Team




Die Online Jugend-Europameisterschaft ist zu Ende und ich bin mit 6,5 Punkten auf dem 4.Platz gelandet. Damit bin ich alles in allem sehr zufrieden, auch wenn eventuell etwas mehr drin war. Aber ein 4.Platz auf einer Europameisterschaft kann sich sehen lassen.






Es gab bei dieser Europameisterschaft auch eine Mannschaftswertung, da dieses Online-Turnier nicht nur die Einzel- sondern auch die Team-Europameisterschaft ersetzt hat. Dafür wird aus jeder Altersklasse die beste Spielerin bzw. der beste Spieler eines Landes gewertet. Ich habe mit dem deutschen Team in dieser Wertung die Silbermedaille geholt.



Heute um 18 Uhr gab es über Zoom eine Siegerehrung. Dabei wurden die Medaillengewinner im Einzel und im Team geehrt und die Nationalhymne der Goldmedaillen-Gewinner eingespielt. Dies führte also dazu, dass wir ganze acht (!) Mal die russische Nationalhymne hören durften. Russland gewann nämlcih sechs von acht Titel im EInzel und beide Mannschaftswertungen.


Nun möchte ich euch meine Partien von gestern aber nicht vorenthalten:

Der letzte Turniertag begann mit der Partie gegen Robin Duson aus den Niederlanden. Ich spielte mit Schwarz die Nimzoindische Verteidigung, aus der eine Stellung mit isoliertem d-Bauern für meine Gegnerin hervorging. Nachdem ich ihr Läuferpaar und ihre Angriffschancen neutralisieren konnte, gewann ich zwei Bauern und wickelte in ein gewonnenes Turmendspiel ab. Dieses zu gewinnen erwies sich allerdings schwieriger als gedacht; ich gab einen meiner Mehrbauern her und spielte nun ein Turmendspiel mit drei Bauern gegen zwei Bauern am Königsflügel. Meine Gegnerin beging im 108.Zug (!) den entscheidenden Fehler und so konnte ich mithilfe der Lucena-Position (auch bekannt als „Brückenbau“; siehe Diagramm) die Partie nach sage und schreibe 124 (!) Zügen für mich entscheiden.


In Runde 8 spielte ich gegen die Türkin Buse Naz Kocyigit wieder mit Schwarz. Dieses Mal kam ein Dameninder aufs Brett (siehe Diagramm). Mit 15.Dxb6 gefolgt von 15…axb6 16.Sb5 leitete meine Gegnerin einen langen Schlagabtausch ein, nach dem sie wohl glaubte wegen ihres aktiven Turms besser zu stehen.






16…Txa2 17.Sxd6 Sxd6 18.Lxd6 Lxd6 19.Txd6 Txd6 20.Txd6 (siehe Diagramm).









Hier übersah oder unterschätzte sie allerdings das Schach auf der Grundreihe 20…Ta1+, nach welchem sich ihr Läufer in eine Art ewige Fesselung begeben musste (siehe Diagramm). Der Läufer sah in der Partie kein Tageslicht mehr, sodass ich den vollen Punkt verbuchen konnte.



In der letzten Runde spielte ich gegen die Russin Aleksandra Maltsevskaya, gegen die ich bereits bei zwei WMs, nämlich 2014 und 2017, verlor. Sollte es ein weiteres Déjà-vu geben? Leider ja. Ich verlor die Partie und rutschte damit leider vom Treppchen herunter.


Trotzdem landete ich immer noch auf dem 4.Platz, da ich gegenüber den anderen Spielerinnen mit 6,5 Punkten deutlich mehr Buchholz hatte. Genauer gesagt, ich habe sogar die höchste Buchholz von allen.


Das Turnier hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es war toll organisiert und ich habe mich sehr gefreut so viele mir bekannte Spielerinnen dieses Jahr trotz der Corona-Situation wiederzusehen.


Ich hoffe, euch hat mein Blog gefallen. Vielen Dank fürs Lesen und fürs Daumendrücken!


Eure Lara


NEWS: Ich hatte ein sehr nettes Interview, das Michael Busse im Rahmen seines tollen Projektes „Schachgeflüster Podcast“ mit mir geführt hat.

Gerne anhören!

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